Tezzeret

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Materie
Energie
Zeit

Unter Sternen

Ich habe zugesehen, wie meine Welt unterging. Ich wusste, sie alle waren noch da, irgendwie... denn das ist es, woran wir glauben, dass wir nie vergehen, dass wir uns nur verändern. Ewiger Kreislauf, ewige Erneuerung. Nicht fort, nicht tot, nur... anders. Und ich muss daran glauben, nicht wahr? Was bleibt mir anderes übrig? Irgendwo werden sie sich neu formen und finden. Dann sind sie alle vielleicht anders, dann sind sie nicht mehr Aeolon sondern vielleicht Sonnen oder Wind oder einfach nur die Wärme, in der eine kleine Smaragdechse lebt.

Wie das alles passieren konnte...? Schwer zu sagen. Der Prozess hat so viele Millionen Jahre der Evolution in Anspruch genommen und gipfelte dann in einem so plötzlichen Ende, dass ich... ich kann nicht. Noch nicht.

[...]

Ich bin Xenologe. Ich bin Wissenschaftler. Ich habe das Phänomen studiert, so viele Jahrzehnte lang. Es war ein anfangs schleichender Prozess. Die Wahrheit ist, als wir es bemerkten, was es eigentlich schon nicht mehr aufzuhalten.
Wir verloren Materie. Mit jeder Generation und mit jeder Erneuerung. Als diese genetische Änderung das erste Mal festgestellt wurde, wähnte man sich noch auf dem Siegespfad der Evolution: Existenz in purer Energieform. Neu war das freilich nicht, wir waren von jeher eine Rasse auf Energiebasis und unterschieden und von den vielen Alienrassen, die an Materie gebunden waren. Aber wir hatten Form und Körper, eine Art Grundmaterie, feste Moleküle die uns letztlich von Sonnenstrahlen oder Elektrizität unterschieden, wenn man so will. Und die sicherten, dass wir Nachkommen zeugen konnten. Das war dann auch der Punkt, wo die schleichende Veränderung zum ersten Mal festgestellt wurde: als die stark zurück gehende Geburtenrate kritisch wurde. Lange suchte man nach der Ursache und dann wurde sie gefunden: über Generation um Generation, Erneuerung um Erneuerung, in gigantischen Zeitspannen war uns Materie verloren gegangen. Ich habe Glück, ich gehöre zu den Mutanten, die noch 5 % besitzen, so wie einige andere, welche ausgewandert sind und auf neuen Planeten suchen, unsere Art zu erhalten. Woran das liegt, weiß ich nicht. Vielleicht weil ich noch relativ jung bin, noch nicht viele Erneuerungen durchlaufen habe oder weil ich einfach nicht im Stande war, Nachkommen in die Welt zu setzen (einige Kollegen vermuteten dort einen Zusammenhang: Materie wurde abgegeben zur Erschaffung neuen Lebens aber regenerierte sich nicht).

Als es kritisch wurde, gab es Pläne. Fremde Planeten wurden besiedelt. Dank unserer Fähigkeit, jegliche Gestalt anzunehmen und dem Umstand, dass wir uns Materie und genetisches Material von jedem anderen Lebewesen nehmen können, um Nachkommen zu zeugen, schlichen wir uns in fremde Zivilisationen ein. Unbemerkt. Das Programm sollte mehrere Jahrhunderte laufen in der Hoffnung, dass die so geborenen Generationen von Halbaeolons zurück zur Heimat kehrten, dass sie genug Materie in sich tragen würden, um den Prozess des Aussterbens aufzuhalten.

Sie kamen nie. Oder nicht rechtzeitig. Wer weiß, vielleicht hat es auch einfach nicht funktioniert. Vielleicht fehlte auch ihnen die Materie. Oder vielleicht ging am Ende auch einfach alles zu schnell.

Ich denke schon, dass es irgendwo noch andere Aeolon gibt. Getarnt und integriert in fremde Zivilisationen. Ich kann ja unmöglich der Einzige, der Letzte sein. Das ist schon statistisch einfach unmöglich.

Aber meine Welt...
Meine Welt sah ich untergehen.



Heller als tausend Sonnen.


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