Æpelstán Hamor

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Über Moor und Feld und grünes Weideland
Bis an die Mauern zieht der Wind, von Westen ausgesandt.
"Was bringst du Neues aus Westen, o Wind, was sagst du zu Abend mir an?
Was sagst du über meine Wege, Fuhrt und Land?"
"Über sieben Ströme sah ich dich geh'n, über Wasser breit und grau
Gen Norden reiten durch leeres Land, das öde ist und rauh.
Vielleicht triffst du den Nordwind dort, wenn sich deine Spur verlorn,
Und vernimm den Schall des Sturmes aus der Nacht in der du geborn."
"O Amon-Shi! Von hoher Wehr blick ich gen Westen aus,
Doch aus dem menschenleeren Land komm ich nicht mehr nach Haus."

Von der Mündung herauf, von der fernen See kommt der Südwind herangejagt;
Das Schreien der Möwen begleitet ihn, wie er an den Toren klagt.
"Was bringst du Neues aus Süden, o Wind, was sagst du mir an zur Nacht?
Wo find ich der Sterblichen Seel'? Um die Menschen halt' ich traurige Wacht."
"Frag nicht nach deinem Aufenthalt — auf sturmgepeitschtem Strand
Unter dunklem Himmel liegt Totengebein zuhauf im weißen Sand,
So viele der deinen kamen herab ins brandende Meer.
Frage den Nordwind! Wen er schickt, weiß niemand als nur er."
"O Amon-Rah! Zur Küste führt vom Tor der Straße Lauf,
Doch mit den Möwen komm ich nicht von der grauen See herauf."

Vom Tor der Könige her und vorbei an Rauros tosendem Fall
Reitet der Nordwind; am Turm erklingt seines Hornes kalter Schall.
"Was bringst du Neues aus Norden, o Wind, welche Kunde am heutigen Tag?
Weißt du, wo ich meines Daseins weilen mag?"
"Ich vernahm deinen Ruf am Amon-Hen. Dort schlugst du deine Schlacht.
Geborsten wurden Schild und Schwert zur kalten Fuhrt gebracht.
Sie betteten das stolze Haupt, den edlen Leib zur Ruh,
Stromabwärts trug dich Rauros Fall dem fernen Meere zu."
"O Amon-Hen! Für immer soll fortan der Turm der Wacht
Gen Norden schaun zum Wasserfall, zu Rauros' goldner Pracht."