Dort hängt die Felseninsel Von Sleuth Wood in den See Belaubt liegt eine Insel, Wo Reiher äugend stehn Und Unken schläfrig rufen; Dort versteckt sich unsre Kufen Voller Nüsse, Voller Kirschen, rot wie Küsse. Komm hinweg, o Menschenkind! In die Wälder, in den Wind, Hand in Hand mit einer Fee, Denn die Welt ist, ahnst du’s auch nicht, voller Tränen, voller Weh.
Wo die Welle aus Mondlicht schweigend Grauen Sand mit Licht bestreicht, Drehen wir uns im Reigen Die ganze Nacht, so leicht, Tanzen alte Tänze, Tauschen Blicke, tauschen Kränze, Bis der Mond dem Morgen weicht, Springen her und hin Und jagen Silberschäume, Während sorgenvolle Träume Trüben der Menschen Sinn. Komm hinweg, o Menschenkind! In die Wälder, in den Wind, Hand in Hand mit einer Fee, Denn die Welt ist, ahnst du’s auch nicht, voller Tränen, voller Weh.
Wo die Wasser niederbranden Von den Höh’n über Glen-Keen, Von den Weiher, schilfumstanden, Die nie ein Stern beschien, Beschleichen wir Forellen, Wispern wir schwüles Sehnen In ihren Schlaf hinein; Neigen uns über Quellen, In Farn versteckt, die Tränen Ins junge Wasser weint. Komm hinweg, o Menschenkind! In die Wälder, in den Wind, Hand in Hand mit einer Fee, Denn die Welt ist, ahnst du’s auch nicht, voller Tränen, voller Weh.
Fort geht es mit uns nun, Das ernste Kind: Nie wieder hört’s das Muh’n Des Viehs im warmen Sommerwind, Den Kessel in der Glut Stille in sein Denken singen, Nie wieder sieht’s die Mäusebrut Rings um den Haferkasten springen, Denn es kommt, das Menschenkind! In die Wälder, in den Wind, Hand in Hand mit einer Fee, Aus einer Welt, die – ahnt’s es auch nicht – voller Tränen ist und Weh.
William Butler Yeats
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