Drake

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Draugar

Ein Draugr (altnordisch, Plural Draugar, norwegisch Draug) ist in der germanischen Mythologie ein Untoter, der nach einer Bestattung in seinem Grabhügel umging beziehungsweise sich durch Erdwerk und Fels zu bewegen vermochte, um anderswo zu erscheinen.

Die Überlieferungen sind sich darin einig, dass es sich um den Körper des insoweit Weiterlebenden handelt. Dass hier eine altnordische „Seelen“-Vorstellung anzunehmen sei, wird erst für spätgermanische Zeiten vermutet und unterschiedlich beantwortet. Das Aussehen der Draugar richtet sich nach der Art ihres Todes. So erscheinen Ertrunkene triefend nass, im Kampf Gefallene blutverschmiert mit klaffenden Wunden.

Draugar wurden übermenschliche Körperkräfte zugeschrieben. Teilweise galten sie als unverwundbar durch normale Waffen. Um einen Draugr zu vernichten, musste sein Kopf abgeschlagen und zum Gesäß des Körpers gelegt werden. Anschließend musste der Körper mitsamt dem Kopf verbrannt werden.

Draugar werden im Allgemeinen als Wächter der Grabbeigaben beschrieben. Daneben gibt es aber auch Erzählungen von solchen, die nachts ihren Hügel verließen, um wütig auf den Firstbalken der Dächer zu reiten und auf andere Weise Angst und Schrecken zu verbreiten. Die empfundene Bedrohung, die von solchen lebenden Toten ausging, muss im mittelalterlichen Skandinavien und Island groß gewesen sein. Darauf deuten zahlreiche Runeninschriften mit Abwehrzaubern auf Amuletten hin. Auch wurden Inschriften auf Grabplatten gefunden, die dem Toten befahlen, in seinem Grab zu bleiben. Die Inschrift war dabei dem Toten zugewandt. Auch die Häufigkeit, mit der das Thema vor allem in isländischen Sagas aufgegriffen wurde, bezeugt seine Bedeutung.

Neben der übermenschlichen Kraft wurden den Draugar weitere nichtmenschliche, magische Fähigkeiten zugesprochen. So waren sie der Sage nach fähig, die Zukunft vorherzusagen, und wer die richtige Beschwörung kannte, konnte sie sich in dieser Hinsicht dienstbar machen. Auch ihre Verwandlung in verschiedene Tiere wird häufig in den Sagas erwähnt.

Im Überblick

Stärke	Beschreibung
Untod	Lebensfeindliche Umwelt und Zauber können einem Draugr nicht schaden. Er kann nicht ertrinken oder ersticken und ist immun gegen Krankheiten und Gifte sowie Todes- und Nekromantiezauber. Weiterhin bleibt er von den Auswirkungen des Alters verschont und ist zeitlos.
Erdgänger	Draugar können sich durch Naturmaterialen wie Holz, Gestein und Erde bewegen als wäre es Wasser.
Körperkraft	Draugar besitzen übernatürliche Kraft, die nicht auf ihren Muskeln sondern dunkler, untoter Macht basiert. Sie könnten theoretisch einen ausgewachsenen Menschen mühelos in der Mitte zerreißen.
Unverwundbarkeit	Ein Draugr zeigt fast gänzliche Unverwundbarkeit gegenüber normalen Waffen. Magische und besonders geheiligte Waffen vermögen es jedoch, ihm tiefe, blutende Wunden zuzufügen, von denen auch er sich erholen muss.
Hellsicht	Den Wiedergängern sind begrenzte Blicke in die Zukunft und Visionen möglich, ohne dabei großen, magischen Aufwand zu betreiben.
Metamorphose	Draugar vermögen es sich in Tiere zu verwandeln. Häufig hängt es von ihrem Tod ab, in was sie sich transformieren können: so mag ein Ertrunkener als Seemöwe erscheinen, ein im Wald Verrotteter als Eule.

Schwäche	Beschreibung
Feuer	Verbrennt man seinen Körper ganz, so ist auch der Draugr zerstört.
gebundenes Schicksal	Jeder Draugr ist an seinen Tod gebunden. Ein im Kampf Verstorbener wird nie dem Krieg entfliehen können, ein Ertrunkener ist zu Rastlosigkeit verdammt, ein Verbrannter wird stets zu den Quellen des Feuers hingezogen. Sie sind unfähig, ihr Schicksal zu ändern und werden den inneren Frieden nie finden.
Beherrschung	Fähige Nekromanten, Beschwörer und Kleriker können mittels ihrer Magie ein Draugr in ihren Dienst zwingen.
Heiligtum	Einige Göttersymbole und Bannrunen sowie heilige Amulette oder Bannkreise können einen Draugr in seinem Handeln einschränken oder ihn gar ganz festsetzen.