"Seht mich doch nur an... ich bin ein Wrack. Mein ganzes Ich hat bessere Zeiten gesehen, aber ich habe bisher 39 Winter überlebt und bin aus dem Alter raus, in dem man noch mit guter Frisur und gestriegeltem Anzug junge Mägde aufreißt... mich zieht es auch gar nicht in den Weiberschoß. Meine Verlobte ist die See." Bei dem letzten Satz grinst dein Gegenüber flüchtig. Sind das da einige Goldzähne, die du aufblitzen siehst...? Er nickt. "Es stimmt schon. Ich war Seefahrer. Nun bin ich... Wanderer. Auf der Suche. Ich denke, auf der Suche nach Freiheit. Aus meiner alten Haut kann ich eben einfach nicht raus." Von seiner Jacke, wohl einst von edlem Marineblau, tropft es nass auf den Boden. Seine schweren, schwarzen Lederstiefel scheinen ebenfalls nass, als sei er durch unzählige Pfützen gelaufen. "Ständig treibt es mich weiter... immer hinaus, in den Wind, die Weite... und vermutlich auch immer wieder zum Meer zurück." Er bezahlt seinen Rum mit einer goldenen, doch uralt aussehenden Münze. Teil eines Schatzes? Doch du traust dich nicht, ihn zu fragen. So freundlich er auch wirkt, er macht eher den Eindruck, ein Pirat zu sein statt ein ehrbarer Seemann. Und dein gutes Auge hat Säbel und Entermesser unter seiner Jacke ja auch entdeckt. "Wohl an denn, mein Freund.", unterbricht er deine Gedanken und erhebt sich. "Ihr wisst ja... der Ruf." , entschuldigt er sich noch und verschwindet hinaus in die Nacht, den Regen und die Kälte. Seltsam, denkst du dir. Er war nicht einmal lange genug in der Taverne geblieben, damit wenigstens seine Haare trocknen konnten.