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Áedán ist ein Auserwählter der Wälder und des Windes. Er ist ein Jäger und gleichsam ein Hüter. Ein ernster Mann der sich nicht um die Gesetze und Widrigkeiten der Menschen kümmert, der nur die harte Gerechtigkeit der Natur kennt. Ein Tuátha Dé Danann. Er ist hoch gewachsen und von schlanker Statur, jedoch täuscht ein erster Eindruck von Schwäche schnell, denn er ist schneller und geschickter als es ein Mann seines Alter sein könnte - und weiser doch gleichsam ernster als es ein Mann seines Alters sein sollte. Doch auch der Schein, er wäre im Alter eines Jungspundes mag genauso trügen wie der, den seine schmächtige Statur vermittelt... Und wer ihm lange in die grauen Augen blickt, der ahnt, wieviele Geheimnisse auf seiner Seele liegen. Doch gewinnt Ihr sein Vertrauen, dann werdet Ihr nicht nur einen mächtigen Gefährten in Kampf und Überleben haben, sondern auch einen treuen Freund, der Bruderschaft und Ehrlichkeit als höchste Werte sieht - und vielleicht erfahrt ihr nach und nach auch von den Geheimnissen. Áedáns favorisierte Waffe ist der Bogen und er kombiniert hierbei die Erfahrung ettlicher Jahrzehnte mit der Kraft und Geschicklichkeit der Jugend. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er jedem menschlichen Bogenschützen überlegen ist und nur Wesen, deren Augen so scharf wie die eines Adlers sind, können seine Treffsicherheit überbieten. Ferner hat er sowohl das berittene Bogenschießen als auch das Schießen im Rennen perfektioniert. Und wenn ihr glaubt, diese Schüsse wären schon mit tödlicher Präzesion gesetzt, so werdet ihr zu Recht feststellen, dass diese nichts im Vergleich zu einem konzentrierten Schuss aus der Ruhe heraus sind. Ferner trägt er ein Jagdmesser bei sich, welches jedoch äußerst selten als Waffe als viel mehr als Werkzeug gebraucht wird. Um in seiner Wendigkeit nicht eingeschränkt zu sein und ungehört zu bleiben, wenn er das möchte, verzichtet Áedán auf jegliche Rüstung, die über seine Stoffbekleidung hinaus geht.
Neben dem Bogenschießen besitzt Áedán noch weitere, naturgegebene Fähigkeiten, welche jedoch weitaus unscheinbarer sind. Als Jäger versteht es sich von selbst, dass er Spurenlesen und das Wetter einige Stunden, manchmal auch Tage vorraussagen kann, dass er selbst in tiefster Wildnis einen hervorragenden Orientierungssinn hat und sich im Schleichen und Pirschen gleichsam auskennt wie im Fallenbau, Klettern und auch Kochen - denn wer sein Leben in den Wäldern verbringt, lernt irgendwann nicht nur, was Nahrhaft ist, sondern auch, was schmeckt. Weitaus übernatürlicher ist seine leichte Affinität zur Magie der Natur. Sie ist unscheinbar, aber Mitreisende mag es verwundern, dass eine simple Handbewegung, leises Flüstern und ein eindringlicher Blick Áedáns einen rasenden Bären ruhig davontrotten lassen. Auch hat es den Anschein, als hätten sich die Pflanzen mit ihm verbunden - selbst dichtesten Dornengestrüpp kann er leichter durchqueren als jeder anderer - und zur selben Zeit kann das selbe Dornengestrüpp für einen Verfolger ein nahezu unmöglich passierbares Gelände darstellen. Und wenn Áedán einem fiebersenkende Heilkräuter zu kauen gibt, sind es nicht nur die Kräuter, welche ihre wundersame Wirkung entfalten - sondern auch ein winziges bisschen der magischen Natur, die einem Áedán in diesem Moment schenkt.
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