Es lodern Flammen in schwarzen Augen lichterloh... Vor dir steht ein schmaler Mann mit leicht gebückter Haltung und traurigem Gesicht. Dunkle, zerzauste Haarsträhnen, die teilweise schon ergraut sind, hängen ihm in das ausgemergelte Gesicht, was wohl eigentlich einmal sehr ansehnlich gewesen sein musste. Jetzt zeugt es nur noch von Schmerz, Hunger und Qual. Die Gesichtszüge sind markant und erzeugen eine Wirkung, als hätte ein Bildhauer sie grob gemeißelt und das Werk nie zu Ende gebracht. Seine linke Gesichtshälfte wird von einem Mal gezeichnet, welches sowohl eine eigenwillige Tätowierung alsauch eine seltsame, schwarze Narbe sein könnte. Meistens versucht er sie von seinen Haaren zu verdecken. Versteckt sind die nach unten fallenden Mundwinkel unter einem groben, ungepflegtem Bart, der so schwarz wie Pech ist, allerdings ebenfalls mit einigen grauen Haarsträhnen durchzogen.
Sofort wird man sein Alter auf 45 oder mehr schätzen, wären da nicht diese dunklen, traurigen Augen. Ein geschultes Auge mag daran sein wirkliches Alter erkennen, nämlich das von gerade einmal 31 Jahren.
Gekleidet ist der schmale, vielleicht gerade einmal 1,75 Schritt messende Mann, der euch mit trockener und leiser Stimme als Ryan Andrew vorgestellt hatte, in ein lockeres, schwarzes Leinenhemd, was ebenso schmutzig wie alt ist. Die schlichte, kaputte Lederhose wird mit einer einfachen, schmucklosen Stoffschärpe zusammengehalten und als Schuhe trägt er nichts weiter als ein Paar abgelaufene Ledersandalen. Seine Hände werden von schwarzen Stoffhandschuhen versteckt, die zwar auch sehr mitgenommen aussehen, aber noch kein Loch haben.
Am verwunderlichsten jedoch ist an diesem Ryan, der mehr und mehr an einen Gefangenen aus dem Mittelalter erinnert, dass er um den Hals eine ungewöhnlich schöne, unversehrte und fröhlich vor sich hinblitzende Silberkette trägt. An diesem einfachen aber bewundernswerten Schmuckstück baumelt ein kleiner, roter Anhänger, der, wenn man sehr genau hin sieht, die Form eines Drachen hat. Offenbar ist er aus einem Edelstein, vielleicht ein Rubin, aber schon so abgeschliffen, dass er keinen nennenswerten Glanz mehr besitzt.
Starrst du diese Kette zu lange an, und unweigerlich wird man das wohl tun, da sie recht seltsam an einer Erscheinung wie Ryan ist, wird dieser schwächlich aussehende Mann dir einen misstrauischen Blick zu werfen und seine dürre, zarte Hand fest um den Anhänger legen.
Ryan scheint höflich zu sein, aber auch unglaublich verängstigt. So lange man ihm nichts Böses will, wird er freundlich bleiben, auch wenn er so schnell kein Lächeln zu Stande bringen wird. Einschüchterungsversuche würden selbst dem kleinstem Kind gelingen. Kein Wunder; der arme Mann hat zu viel erlebt, zu viel gesehen und viel zu viele Schmerzen erlitten. Er wirkt in jeder Hinsicht wie ein Aussätziger, den man vorher aber noch ernsthaft die Leviten gelesen hat. Und das ist ja auch gar nicht so falsch..
So wie das Meer ist deine Seele groß und klar...
Doch muss ich fort, ich sag 'suerte' und leb' wohl.
|
Charakterbild |
|
|
Mensch |
Hexer |
|
|